Durch die Digitalisierung, besonders in Zeiten von Corona, arbeiten immer mehr Menschen aus dem Home Office und kommunizieren über Tools wie Skype, Zoom, Microsoft Teams oder Google Meet miteinander. Für viele Führungskräfte ist diese Umstellung eine Herausforderung. Ein Gemeinschaftsgefühl im Team schaffen, Aufgaben koordinieren, kreativen Ideenaustausch ermöglichen, eine produktive Arbeitsumgebung schaffen und, in Zeiten von Home Schooling, eine gute Vereinbarung von Arbeit und Familie möglich machen - alles das sind Herausforderungen an digitalen Leadership.
Persönlichkeit kann man nicht digitalisieren
Bei einer Befragung, die 2020 von StepStone zu „Den Auswirkungen von Corona auf die Arbeitswelt II“ durchgeführt wurde, haben 77% der Befragten gesagt „Mein Vorgesetzter ist bei offenen Fragen ansprechbar und erreichbar“, 48% der Befragten stimmten bei der Aussage "Mein Vorgesetzter ist ein emotionaler Rückhalt in der aktuellen Situation“ zu.
Diese Ergebnisse zeigen, ob vor Ort oder digital – Menschen bleiben Menschen und wünschen sich, besonders in aktuellen Zeiten, von ihren Führungskräften Verständnis, Halt, Impulse und Orientierung. Emotionale Intelligenz ist etwas das sich nicht digitalisieren lässt, dafür braucht es gute Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter mit Empathie und Sozialkompetenz leiten.
Remote Leadership ist geprägt von wöchentlichen Video-Calls, in denen offen und auf Augenhöhe über neue Strategien, Konzepte und aktuelle Problematiken gesprochen wird, ob beruflich oder auch mal privater Natur. Denn nur wer authentisch ist und zu seinen Werten steht, kann das Vertrauen der Mitarbeiter gewinnen und eine gute Führungskraft sein.
SAP als Beispiel für gute Führung und digitale Zusammenarbeit
Das hat der Personalleiter bei SAP in Deutschland, Cawa Younosi, geschafft. SAP hat schon vor der Corona-Pandemie ein klares Zeichen gesetzt, dass die Führungskräfte und das gesamte Unternehmen auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen. So konnten die meisten Angestellten bei SAP schon vor Corona, den eigenen Wünschen entsprechend, aus dem Home Office arbeiten und haben dafür von SAP Laptops und Smartphones zur Verfügung gestellt bekommen. Das ist besonders bei der Arbeit im Home Office sehr wichtig, um berufliches und privates gut trennen zu können.
Zudem, gibt es bei SAP, statt dem klassischen 9 to 5, flexible Arbeitszeiten und regelmäßige Meetings, die so gelegt werden, dass man die Arbeitszeiten sehr gut mit dem Privatleben vereinbaren kann. Das wird bei SAP auch von den Führungskräften, wie Cawa Younosi, so vorgelebt.
Außerdem, teilen sich dort manche Führungskräfte zu zweit eine Stelle. So können beispielsweise berufstätige Eltern mit einer 20- bis 30-Stunden Woche, deren Kinder aktuell von Zuhause unterrichtet werden, trotzdem Führungspositionen bei SAP inne haben. SAP versorgt seine Mitarbeiter auch mit Kochtipps für die Corona-Zeit und bietet Remote Lunch Verabredungen an, sodass die Mitarbeiter sich auch weiterhin in der Mittagspause privat austauschen können. Damit macht das Unternehmen deutlich, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter Rücksicht zu nehmen und auch als Führungskräfte die Prinzipien des Unternehmens authentisch vorzuleben.
6 Tipps für digitalen Leadership
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Mitarbeitende gut ausstatten - Statten Sie Ihre Mitarbeiter*innen mit Laptops, Diensthandys, Noise-Cancelling Kopfhörern und ggf. Bildschirmen aus. Sodass sie trotz Home Office nicht eingeschränkt sind in ihren Möglichkeiten und privates und berufliches weiterhin gut trennen können.
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„Good Morning, Team“ Calls für Austausch - Stellen Sie wöchentliche Calls ein, zu Zeiten an denen alle aus dem Team arbeiten, zum Beispiel morgens ein „Good Morning, Team!“, und erkundigen Sie sich wie es Ihren Mitarbeitern geht. Machen Sie dabei Ihre Kamera an. So müssen Sie nicht auf non-verbale Kommunikation verzichten und können die persönlichere Bindung zu Ihrem Team aufrechterhalten.
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Digital social creative sessions - Führen Sie digitale Brainstorming-Sessions, Kaffeepausen und After-Work Abende per Videokonferenz ein, bei dem gemeinsam zu relevanten Themen Ideen gesammelt werden, Spiele gespielt werden, gekocht wird oder sich privat ausgetauscht wird, das stärkt das Teamgefühl. Machen Sie diese Meetings aber nicht verpflichtend, sondern überlassen Sie es Ihren Mitarbeitern selber, ob sie daran teilnehmen wollen.
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Unternehmen passt sich den Bedürfnissen der Familie an - Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitern ihre Arbeitszeit im Home Office, so weit wie möglich, an ihr Privatleben anzupassen. Familie sollte immer vorgehen und das sollten Sie als Führungskraft auch so leben. Kommunizieren Sie offen über anstehende Aufgaben und Fristen, sodass da keine Missverständnisse aufkommen.
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Vertrauen ist mehr als nur ein Wort - Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern, geben Sie ihnen das Gefühl, dass Sie an sie glauben und sie Ihnen nicht täglich beweisen müssen, was sie leisten.
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Auszeiten vereinbaren und Erreichbarkeit klären - Niemand muss jederzeit erreichbar sein. Home Office sollte nicht bedeuten, dass Sie oder Ihre Mitarbeiter berufliches und privates vermischen müssen. Sagen Sie Ihren Mitarbeitern deutlich, wann und wie Sie am besten zu erreichen sind.
Vielleicht würde ein Teamworkshop wieder einen neuen Impuls setzen und neue Motivation schenken. Schauen Sie sich dafür gerne mal das Team Management System an. Es hilft dabei, sich als Team wieder näher zu kommen und das Wir-Gefühl und gegenseitige Verständnis zu stärken. Mit der Investition von einem halben Tag kehren wieder Energie, Motivation, Inspiration und gegenseitige Wertschätzung für die Andersartigkeit ein.
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